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MASCHE FÜR MASCHE FÜR EINE GUTE BOTSCHAFT

Wenn viele ganz unterschiedliche Menschen zusammenwirken, dann kann etwas Wunderbares entstehen. Für diese Idee steht das mittendabei TIPI. Keines der kleinen Strickteile ist wie ein anderes: Manche sind klein und zart, manche haben Fehler, andere sind bunt und voller Energie; in jedem kleinen Teil erspürt man den Menschen, dessen Handschrift es trägt. Die vielen kleinen Strickquadrate bilden auf charmante Weise die Vielfalt unserer Gesellschaft ab und zeigen, wie schön sie sein kann.

Das mittendabei-TIPI ist ein leuchtendes Symbol für unsere Arbeit.

Es verkörpert die Werte der Stiftung mittendabei: Liebe, Freiheit, Hoffnung, Verantwortung. Das Zelt steht als biblisches Symbol für Schutz und Zuflucht, für Begegnung und Gemeinschaft. Es ist offen und transparent und steht daher sinnbildlich für den Wunsch von Menschen mit Behinderungen ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden.

Hoffnung

Ein Zelt bewegt sich. Es steht für die Hoffnung. Es wird dort zum Einsatz kommen, wo es gebraucht wird und ein Zeichen für Menschen mit Behinderungen und auch für die Stadt Rotenburg und die Region als Vorbild-Region für Inklusion und Teilhabe setzen. Nur wenige Regionen stehen in so hohem Maß für Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen mit Behinderung. Ganz selbstverständlich gehören sie hier in Rotenburg und auch an den anderen Standorten der Rotenburger Werke - in Falkenburg, Harsefeld, Visselhövede und Scheeßel - dazu. Fremde erleben unsere Gegend daher manchmal als etwas ganz Besonderes. Dies macht uns stolz auf unsere Region. Denn der Weg in unsere Gemeinschaft war für Menschen mit Behinderungen lang und steinig: Er führte vom Ausgrenzen und Wegschauen in den frühen Nachkriegsjahren, über das medizinische Therapieren, das Pflegen und Betreuen „behinderter Menschen“ bis hin zum „Assistieren“. „Assistieren“ meint: Einen Menschen mit einer Behinderung dabei zu unterstützen, den eigenen Wünschen, Neigungen und Fähigkeiten entsprechend leben zu können. Die Stiftung mittendabei  möchte diesen Weg weiter gehen: Er führt mitten in unsere Gesellschaft.

Freiheit

Beim Stricken der Wollquadrate gab es nur eine Vorgabe: Das Maß "15x15". Frei war jede Teilnehmerin bei der Wahl von Farben und Mustern und auch beim Gestalten des Tipis unter Anleitung der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck. Die Zelthülle entstand in einem inklusiven Prozess, zu dem alle Teilnehmer*innen eingeladen waren. Zu den Kernwerten der Stiftung mittendabei zählt die Freiheit.
In der westlichen Welt verstehen wir diesen starken Wert als elementaren Wunsch aller Menschen. Wir möchten Schweres hinter uns lassen und die Chancen ergreifen können, die sich uns in unserem Leben bieten.  Für Menschen mit Behinderung bedeutet dies konkret: Die Wahl zu haben. In vielen Bereichen des Lebens. Zum Beispiel: Hier zu leben, in den Rotenburger Werken oder auch andernorts, an unseren neuen Standorten in Falkenburg, Visselhövede oder Harsefeld – nahe bei der eigenen Familie.

Liebe

Mit Liebe gestrickt: Blumen, Streifen, farbige Flächen, Symbole, Zeichen, Noppen – locker oder fest, großzügig oder exakt: Jeder arbeitet „wie er gestrickt ist“. Das alte Sprichwort hat seine Wurzel bei dem uralten Handwerk. Masche für Masche für eine gute Botschaft: Auch die Liebe zählt zu den Werten der Stiftung mittendabei. Die Liebe fragt immer konkret, wie es einem Menschen geht, was er fühlt oder braucht. Von diesen Fragen lassen wir Stiftungsvorstände uns leiten, wenn wir Stiftungsanträge beraten. Etwa hundert Hilfen für einzelne Menschen ermöglicht die Stiftung mittendabei jedes Jahr.

Verantwortung

Wolle, Wärme und eine große Gemeinschaft: Seit Anfang an stand das Tipi-Projekt unter einem guten Stern: „Schön, dass du an uns gedacht hast!“, sagte eine Bewohnerin beim ersten Vorstellen des Projekts in einer der Tagesstätten Senioren der Rotenburger Werke. Immer wieder erlebten wir Menschen, die voller Freude zu Werke schritten und wunderbare Beiträge zu einem großen Ganzen leisteten. Es waren besonders häufig ältere Menschen.  Die Einladungen zu gemütlichen, winterlichen Strickstunden in den Rotenburger Werken und im Ratshaus wurden sehr gut angenommen. Von Januar bis April öffnete die Tagesstätte Senioren im Schepplerhaus an Donnerstagnachmittagen seine Türen für Interessierte.
Geteilte Verantwortung: Viele Menschen haben einen kleinen Beitrag zu unserem Projekt geleistet und tragen damit zusammen Verantwortung für ein gelungenes Ganzes. Dieses Prinzip leben wir auch in unserer Stiftung. Gemeinsam mit vielen Unterstützern möchten wir dort helfen, wo andere unserer Hilfe bedürfen.